Wie berichtet bereiten die Indigene Föderation FECONAU (Federación de Comunidades Nativas de Ucayali y Afluentes) und Freundeskreis Peru Amazonico e.V. einen Projektförderantrag zur ‚Entwicklung indigener Gemeinschaften und Erhalt der Biodiversität im Seengebiet Imiría/Chauya‘ vor. Gegenwärtig wird dazu eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die Einladung der FECONAU-Vertreter Apu Graciela Reátegui und Stellvertreter Rolando Escobar zur Teilnahme an der Ende Januar stattfindenden 44sten Jahresversammlung der Föderation in Yarinacocha, nahmen die am nächsten weilenden Vereinsmitglieder Nelly und Michael zum Anlass, von Tarapoto nach Pucallpa zu reisen, um ein persönliches Kennen lernen der Projektpartner zu ermöglichen.

Am ersten Tag der Veranstaltung hatten wir Gelegenheit 48 Vertreter der Basis-Gemeinschaften von FECONAU sowie diverse Partnerorganisationen kennenzulernen. Darunter Jorge Pérez, Präsident der Asociación Interétnica de Desarollo de la Selva Peruana, AIDESEP, Hamer López der Organización Regional Aidesep Ucayali, ORAU, Danis del Águila, AIDER und Julia Urrunaga von der Enviromental Investigation Agency, EIA sowie Gäste von Amazonwatch, IDL und Oxfam. Es gab interessante Fachvorträge, von Aquiles Vásquez, Centro Amazónico de Antropología y Aplicacón Práctica (CAAAP) zum Thema Indigene Verwaltung und Beteiligung; von Laura Mantilla, der Comisión Nacional para el Desarollo y Vida sin Drogas (Devida) zur Bedrohungen durch illegale Abholzung und Drogenanbau; von Richard Ochavano aus der Indigenen Gemeinschaft San Francisco über die Verletzung der kollektiven Rechte durch Ölpalmen-Monokulturen und von Tom Younger vom Forest Peoples Program (FPP) über neue Instrumente zur Erfassung der Biodiversität. Wir hatten Gelegenheit, kurz den Freundeskreis vorzustellen.


Für eine Fahrt ins vorgesehene Projektgebiet an den Seen von Imiría und Chauya hätte man mindestens drei Tage einplanen müssen, wofür uns leider die Zeit fehlte. Dafür haben wir die nächstgelegene Indigene Gemeinschaft Santa Teresita de Cashibococha besucht, um einen kleinen Eindruck vom Leben der originären Völker zu gewinnen. An einem Tag hatten wir Gelegenheit weitere Akteure unseres zukünftigen Projekts kennenzulernen. Und so gab es interessante Gespräche bei den NGO’s AIDER und Bari Wesna sowie bei der regionalen Umweltbehörde ARAU. Schließlich statteten wir dem Büro von FECONAU ein Besuch ab und konnten dort erste Aussagen zur Machbarkeitsstudie mit dem Beraterteam debattieren.


Einen Tag lang haben wir Nueva Tunuya bei Campo Verde gemeinsam mit Joel Odicio, dem ehemaligen Regionalkoordinator unseres inzwischen beendeten Projekts ‚Allianz für Nachhaltige Waldlandschaften‘ besucht. Er ist durch seine Arbeit als Dozent der UNIA weiter mit der Zone verbunden. Wir hatten interessante Gespräche mit den dortigen Yuca Anbau Gemeinschaften. Leider mussten wir feststellen, dass unser ehemaliger Projektpartner DETEC die zugesagte Fortsetzung des Baus der Yuca-Verarbeitungsanlage bis Dato nicht verwirklicht hat. Wir haben versucht, die Beteiligten zu ermutigen, nun für die Planungen zur Fertigstellung der Anlagen selbst die Initiative zu ergreifen und haben zugesagt, dass der Freundeskreis entsprechende Planungsunterlagen wohlwollend prüfen werde. Joel hat in Aussicht gestellt, dass sich Studenten des Abschlusssemesters bei den Planungen zur Fertigstellung der Yuca-Anlage beteiligen könnten.
Von Joel erfuhren wir auch, dass die Böden in der Gegend mit Schwermetallen belastet sind. Durch Bodenproben der UNIA soll bis Jahresende ermittelt werden in welchen Zonen die Belastungen am stärksten sind.

Auch der Institución Educativa Agropequaria de Santa Rosa in Yarinacocha konnten wir einen kurzen Besuch abstatten. Da Ferienzeit war, hat uns der Direktor der Einrichtung, Pedro Reátegui, über das Gelände geführt. Wir konnten uns von der vom Freundeskreis geförderten Wasserpumpe und von der äußerst engagierten Arbeit des Lehrkörpers einen Eindruck machen. Ca. 60 Lernende werden in der Sekundarschule unterrichtet.
NH – KMH