Berichten der Indigenen-Organisationen AIDESEP-Ucayali (ORAU) sowie ARPI-SC und der Ombudsstelle ‚Defensoría del Pueblo‘ zufolge wurden am 20.3. 2022 der Indigenen-Vertreter Juan Julio Fernández Hanco (Madre de Dios) und am 22.3.2022 drei weitere Indigene, nämlich Vertreter des Dorfes Santa Teresa (Huánuco/Puerto Inca), Nusat Parisada Benavides De La Cruz, Jesús Berti Antaihua Quispe y Gemerson Pizango Narvaes ermordet.
Die neuerliche tödliche Gewalt gegen Indigene veranlasst uns, das Thema noch einmal aufzugreifen. Bereits Anfang Dezember 2021 hatten wir auf unserer Homepage und in einem Aufruf gemeinsam mit anderen Peru-Gruppen die Ermordung von Lucio Pascual Yumanga, Asháninka-Anführer der Indigenen Gemeinde ‚La Paz de Pucharini‘ in Puerto Bermúdez (Pasco) gegeißelt. Auf unseren Aufruf hin gab es Reaktionen vom Menschenrechtsausschuss des deutschen Bundestages und von der GIZ. Auch dieses Mal haben wir wieder einen Mailing-Aufruf gestartet.
An der Gewalt, der Umweltschützer und Indigenen-Vertreter im peruanischen Amazonasgebiet ausgeliefert sind hat sich jedoch nichts geändert!
Aktuellen Zeitungsmeldungen zufolge geschah am 19.4.2022, also knapp einen Monat nach den letzten Verbrechen erneut ein Mord – dieses Mal in der Region Junín: Der Anführer der Kanuja-Pangoa Ulises Lorenzo Rumiche Quintimari wurde kurz nach einem Treffen mit der stellvertretenden Ministerin für gefährdete Bevölkerungsgruppen bei El Piñal erschossen. Die Täter entkamen unerkannt, die Behörden fordern die Sanktion der Verantwortlichen.
Nach wie vor wird vermutet, dass hinter diesen brutalen Morden illegale Gruppen bzw. Organisationen der Drogen-, Holz- und Goldmafia stecken. Seit letztem Jahr sind es mit diesen fünf Morden bereits 15 Vertreter von indigenen Organisationen, die wegen ihrer konsequenten Verteidigung ihrer Territorien und der Regenwälder, mit deren Schutz sie betraut sind, Opfer krimineller Organisationen werden.
Freundeskreis Peru Amazonico e.V.
Der Vorstand